Neue museale Einrichtung im "Bettelbub" auf Burg Eppstein


Somit ist nun der gesamte Bettelbub für Besucher zugänglich. Das Erdgeschoss mit den markanten Schießscharten und Teilen des Originalfußbodens bietet Infotafeln und das Verlies mit der Audioinstallation. Das Obergeschoss ist jetzt als Raum mit Originalputz, Fliesenboden und Buntglasfenstern von 1908 erlebbar. Die neue Medieninstallation mit den animierten Grafiken bereitet die Arbeit des Ausgräbers Franz Burkhard und seine Gedanken zum Verlies auch für Kinder hervorragend auf. Die von Leonore Poth gezeichneten Figuren sind animiert und mit Stimmen und Geräuschen hinterlegt. Regie führte die Museumsgestalterin Sabine Gutjahr, die zusammen mit Museumsleiterin Monika Rohde-Reith und Alwin Dörr vom Bauamt das Projekt entwickelte.

Die beim Ausgraben gemachten Entdeckungen von „Beineisen“, verschimmeltem Stroh und einem Napf im Verlies machen des Ausgräber Franz Burkhard betroffen und lassen ihn fiktiv in einen Dialog mit einem einstigen Gefangenen treten, der hier im 18. Jahrhundert in Untersuchungshaft einsaß. Seine Stimme dürfte, wie die des gefangenen Müllers Anton Mahr und die des Amtmanns, manchem Eppsteiner bekannt vorkommen. Die Burgschauspieler Benjamin Peschke (als Franz Burkhard), Volker Steuernagel (Müller Anton Mahr) und Dirk Büttner (als Amtmann) haben die Texte in einem Tonstudio aufgesprochen.

Das Rätsel um die Originalfunde, die „Beineisen“ in der Vitrine bezieht die Besucher mit ein.
115 Jahre nach Gründung des Museums in diesem Raum erfährt er nun wieder eine museale Nutzung.