Burg

Burg Eppstein

Stadtkrone und historischer Erlebnisort

Burg Eppstein über der Altstadt ist mit ihren imposanten Befestigungsanlagen als gut erhaltenes Verteidigungssystem des 14. und 15. Jahrhunderts erlebbar. Eindrucksvoll präsentiert sich der einstige Adelssitz als Machtsymbol der Herren von Eppstein, die im 13. Jahrhundert als Mainzer Erzbischöfe die Reichspolitik mitbestimmten. Im Museum auf der Burg ist die 1000-jährige Geschichte dieses bedeutsamen Kulturdenkmals anschaulich aufbereitet. Nicht nur für Kinder immer wieder spannend erweist sich die Darstellung mittelalterlicher Lebensweise auf der Burg. Von der Ritterrüstung führt die Zeitreise bis zur romantischen Ruinenbegeisterung. Der Blick vom mächtigen Bergfried macht die Historie spürbar.

Um ihre Gründung rankt sich die Sage von Ritter Eppo, der hier Berta von Bremthal aus der Gefangenschaft eines Riesen befreit und die Burg erbaut haben soll. Tatsächlich könnte Burg Eppstein auf den Konradiner Graf Eberhard im 10. Jahrhundert zurückgehen. Sein Name, in Kurzform Eppo oder Ebbo, blieb im Namen der Burg erhalten, die erstmals 1122 urkundlich als „Ebbensten“ (Ebbos Stein) erwähnt ist. Die frühesten bauhistorischen Befunde stammen aus der Zeit um 1100.

  • Adliger Wohnsitz, Herrschaftsmittelpunkt, Verwaltungszentrum und Verteidigungsanlage

    Im Laufe der Zeit ist die Burg als adliger Wohnsitz, Herrschaftsmittelpunkt, Verwatungszentrum und Verteidigungsanlage ständig ausgebaut und umgestaltet worden. Ein Modell im Burgmuseum zeigt sie um 1500. In der Kernburg umgeben Wohn- und Verwaltungsbauten einen Hof. Ein hoher Bergfried und ein Graben bieten Schutz. Die Vorburg enthält Wirtschaftsbauten. Die Hänge bedecken ummauerte Flächen als Annäherungshindernisse, die sogenannten Zwinger.

    Seit dem 12. Jahrhundert residierte die Hochadelsfamilie der Herren von Eppstein auf der Burg. Von hier aus erwarben sie Rechte und Besitzungen zwischen Mittelrhein und Vogelsberg, Lahn und Odenwald. Ihren Machthöhepunkt erreichten sie unter Gottfried VIII., + 1437. Sein Grabmal steht in der Eppsteiner Talkirche.

    In einer Schwächephase verkauften die Herren von Eppstein 1492 die Hälfte ihrer Burg an die Landgrafen von Hessen. Auf dem Aquarell nach Kupferstichen des 17. Jahrhunderts sieht man die hessisch gewordene Westhälfte, in der sich ein Verwaltungszentrum befand. Bis um 1600 baute Hessen seinen Teil der Burg schlossartig aus.

    Nach dem Aussterben der Herren von Eppstein 1535 fiel ihre östliche Burghälfte an die Grafen zu Stolberg-Wernigerode und 1581 an das Kurfürstentum Mainz. Dieses verwaltete von hier aus den kurmainzerisch gewordenen Teil der Herrschaft Eppstein. Wappensteine auf der Burg wie der des Iohann Adam Erzbischof zu Mainz vnd Curfürst (+1604) erinnern daran.

    Bei der Neuordnung Deutschlands 1803 kam Eppstein an den Herzog von Nassau. Dieser und ein späterer privater Besitzer ließen die Burg 1804-1823 – bis auf einen Flügel in der Osthälfte – niederlegen, weil sie nicht mehr zu verwenden schien und man das Abbruchmaterial nutzen wollte. Das Aquarell von 1817 (im Stadt- und Burgmuseum) hält die bereits zerstörte West- und die noch intakte Osthälfte fest. Wucherndes Grün bedeckte bald die Trümmerstätte, bis sie seit 1905 allmählich wieder freigelegt und saniert wurde.

    Auf der Luftaufnahme der Kernburg erkennt man den ruinösen Teil (links) mit dem Bergfried und den teilweise erhaltenen Ostteil mit dem Museum.

  • Rundgang über die Burg

    Man betritt die Burg durch das Westtor. Hier steht das Pförtnerhaus mit der Kasse. Von der Vorburg aus bietet sich ein malerischer Blick zurück.

    Der über die alte Grabenbrücke führende Ostaufgang dient der Anlieferung und ist sonst geschlossen. Links sieht man den sog. Bettelbub, einen Flankenturm mit Verlies.

    Beim Gang aus der Vor- zur Kernburg komm man an das Innere Tor. Imposant ragt der Bergfried empor, von dessen Plattform sich ein herrlicher Blick über Eppstein bietet.

    Die Westhälfte mit Palas (herrschaftliches Wohnhaus 13./16. Jahrhundert) und Bergfried (Dreiviertel des Turmes ist mittelalterlich, oberer Bereich neuzeitlich), Kemenate (von 1500) (von links).

    1929 schenkten die Fürsten zu Stolber-Wernigerode die Burg, die sie wieder erworben hatten, der Stadt Eppstein. Diese erhält und nutzt seitdem das Kulturdenkmal, ohne das es den Ort nicht gäbe. Der Erhaltungsaufwand ist nicht gering, wie das Foto von der Sanierung der Palas-Westfassade 2002 zeigt. Die Stadt wird aber unterstützt vom Main-Taunus-Kreis, dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Banken und Vereinen, besonders dem Burgverein Eppstein. https://www.youtube.com/watch?v=f_pBNrIAnt0&feature=youtu.be&t=2m3s

    Für einen Burgrundgang kann man beim Kastellan einen Multimedia-Guide ausleihen.  Erläuterungen dazu finden Sie hier. 

    20 Infotafeln an den „points of interest“ in Deutsch und Englisch bieten Wissenswertes zur Burg. Im Bettelbub erwartet Sie eine Installation im Verlies. Wer den Bergfried erklimmt, kann sich in der Türmerstube die virtuelle Rekonstruktion anschauen (die wäre dann hier auf der Ebene „ Adeliger Wohnsitz…“  hinterlegt).

    Im Burgmuseum gibt es Booklets zum Ausleihen, die in Englisch, Französisch und Spanisch den Inhalt der Infotafeln vermitteln.


  • Die Burg heute

    Genutzt wird die Burg als Stätte geschichtlicher Information und durch das hier untergebrachte Stadt- und Burgmuseum. Außerdem finden viele private und öffentliche Veranstaltungen statt. Am bekanntesten sind die 1913 begonnenen Burgfestspiele, das älteste sommerliche Freilichttheater im Rhein-Main-Gebiet. Hiert treten neben Profibühnen auch die Eppsteiner Burgschauspieler auf, so 1988 mit dem “Untergang des Hauses Eppstein” von Ludwig Löber.

    Literatur:
    Bertold Picard: 1000 Jahre Burg Eppstein, Burg- und Museumsführer, Magistrat Eppstein 2002.
    Regina Schäfer: Die Herren von Eppstein. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2000.
    Bertold Picard: Geschichte in Eppstein. Ein Führer durch die Stadtteile Bremthal, Ehlhalten, Eppstein, Niederjosbach und Vockenhausen, Frankfurt, 1995.
    Bertold Picard: Eppstein im Taunus. Geschichte der Burg, der Herren und der Stadt, Frankfurt 1968.

Altangarten

Nutz- und Ziergarten der Burganlage

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Öffnungszeiten

April bis Oktober

Montag                  geschlossen

Dienstag Von 10:00 bis 17:00 Uhr

Mittwoch Von 10:00 bis 18:00 Uhr

Donnerstag Von 10:00 bis 17:00 Uhr

Freitag Von 10:00 bis 17:00 Uhr

Samstag Von 10:00 bis 17:00 Uhr

Sonntag Von 10:00 bis 17:00 Uhr

November bis März

Montag                 geschlossen

Dienstag Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Mittwoch Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Donnerstag Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Freitag Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Samstag Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Sonntag Von 11:00 bis 15:00 Uhr

Eintrittspreise

Erwachsene   4,00 Euro
Kinder             1,50 Euro


Eppstein im Film

Eppsteiner Burg-TV

Eppsteiner Burg-TV präsentiert Ihn die Eppsteiner Geschichte in 5 Teilen.

Viel Spaß beim Zuschauen!

Weitere Filme zu verschiedenen interessanten Themen rund um Eppstein zeigen wir Ihnen auf unserem städtischen YouTube-Kanal.


Filme der Eppsteiner Burgschauspieler

Desweiteren freuen wir uns, Ihnen die Filme der Eppsteiner Burgschauspieler präsentieren zu dürfen, die anlässlich des alternativen Kulturprogrammes 2020 mit Unterstützung der Stadt Eppstein gedreht wurden.