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Die 45-Seitige Dokumentation führt die Erkundungs- und Genehmigungsphase auf und gibt Einblicke in die Bauausführung. Mit Beginn der Sanierung der nördlichen Schildmauer im August 2023 wurde die Beseitigung von Wasserschäden in Angriff genommen, die über die Mauerkronen bis in die Räumlichkeiten der Kemenate und der dazugehörigen Küche vorgedrungen waren. Dies musste als ein großflächiger Schaden, der auch die Substanz der Mauer bedrohte, eingestuft werden. Im Gutachten von Burgenforscher Herrn Dr. Joachim Zeune, der die Stasdt Eppstein seit vielen Jahren begleitet, ist beschrieben, dass die sehr breiten, falsch ausgeformten Mauerkronen die Ursache für die beschriebenen Wasserschäden waren. Nach der Einrüstung der innenliegenden Mantelmauerseite erfolgte zunächst die Säuberung der Natursteinwandflächen zwischen dem Anschluss Bergfried und dem Museum, um anschließend die Begutachtung für den noch zu erstellenden Sanierungsplan durchzuführen. Unmittelbar darauf konnte mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen werden: die zu sanierende Mauerkrone wurde bis auf die Tiefe des Aufbaumaßes abgetragen, Schadstellen an der Mauerfläche wurden geöffnet, dabei große und flache, gut erhaltene Natursteine gesäubert und zur Wiederverarbeitung gelagert. Vorgefundener Beton in Verbindung mit Bitumenresten wurde von der Krone entfernt und parallel zu den oben aufgeführten Abrissarbeiten erfolgte eine Natursteinbearbeitung. Unter anderem wurden Natursteine teilweise formgerecht behauen, übergroße Findlinge zu Natursteinplatten ca. 15 Zentimeter stark, aufgespalten und das bearbeitete Gestein nach Form und Größe zur Verarbeitung auf Paletten gesetzt.
Nach der Gerüststellung an der Außenseite der Mauer im April 2024, folgte eine erneute Begutachtung dieser Fläche durch Burgenforscher Dr. Joachim Zeune. Bei den fortschreitenden Arbeiten an der Mauerkrone im Bereich des Museums wurde im Juni 2024 festgestellt, dass ein größerer Bereich lediglich mit stark lehmhaltigen, historischen Mauermörtel aufgebaut wurde – versteckt hinter Zementfugen und von außen nicht ersichtlich. Dieser hatte sich weitestgehend aufgelöst, was zur Folge hatte, dass ein nicht unerheblich großer Teil der Mauer zusätzlich abgetragen werden musste, um diesen anschließend wieder neu aufzubauen. Diese vorher nicht zu erahnende Thematik hatte Einfluss auf die aufgestellte Termin- und Kostenplanung, da mehrere Kubikmeter der bis zu 200 Kilogramm schweren Steine zunächst abgebrochen, gesäubert und anschließend wieder aufgemauert werden mussten. Durch diese unvorhergesehene Erweiterung der Maßnahme ist die Ausführungszeit verlängert worden. Mit einer stufenförmigen Abbruchkante der Mauer im Nahbereich des Museums wird das Fehlen der vollständigen Mauer andeutet. Damit einher ging ein zweckentsprechender Gerüstumbau für die einzelnen Mauerwerkslagen/Etagen an der Stirnseite. Die Herstellung eines Absatzes für das Einlaufblech zur Dachrinne des Museums wurde vorgenommen.
Die Maßnahme konnte zum Juli 2025 beendet werden. Sie wurde auftragsgemäß vom Fachbüro in insgesamt 18 Ortsterminen eng begleitet. Die Sanierungsarbeiten führte die ortsansässige Baufirma Martin Burkhard durch, die schon wiederholt mit ihrem Natursteinmaurer Michael Grimm sehr gute Arbeit an der Burg geleistet hatte. „Die Arbeiten konnten insgesamt vollumfänglich zufriedenstellend durchgeführt und abgeschlossen werden“, so Bürgermeister Alexander Simon. Die Stadt Eppstein bedankt sich bei allen Projektbeteiligten. Die Maßnahme schließt mit Kosten in Höhe von knapp 372.000 Euro. Das Landesamt für Denkmalschutz und der Main-Taunus-Kreis haben diese Maßnahme finanziell unterstützt.