Gurkengläser im Biomüll


Gurkengläser, Verpackungen mit Lebensmittelresten, Plastiktüten mit Restabfall, Gartenscheren  – all das findet sich im Biomüll. Diese Fehlwürfe gehören dort natürlich nicht hin.

Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger trennen ihren Abfall aufmerksam. Für die anderen gilt: Die Qualität der angelieferten Bioabfälle wird zukünftig kontrolliert. Das Gurkenglas im Biomüll kann also teuer werden.

Aus den Abfällen der Biotonne produziert die Rhein-Main-Deponie in Flörsheim und Neu-Anspach seit rund 15 Jahren klimaschonendes Biogas sowie Nährstoff- und Humusprodukte für Landwirtschaft, Gartenbau und Hobbygarten. Hochwertige Kompost- und Gärprodukte können natürlich nur aus sauber angeliefertem Bioabfall hergestellt werden.

Die Rhein-Main-Deponie sortiert Verunreinigungen mit einem erheblichen Aufwand nachträglich aus, um die vom Gesetzgeber und der RAL-Gütesicherung festgelegten Grenzwerte im Kompost einhalten zu können. Trotzdem kann es passieren, dass die Fehlwürfe oder Fremdstoffe im Endprodukt verbleiben, zum Beispiel als winzige Mikrokunststoffe oder Glassplitter, die dann als Dünger auf unseren Feldern oder im Garten zu finden sind.

Um das zu verhindern, tritt am 1. Mai 2025 eine Bestimmung der Bioabfallverordnung in Kraft, nach der schon die angelieferten Bioabfälle Qualitätskriterien erfüllen müssen. Damit hat die Verwertungsanlage das Recht, Fahrzeugladungen abzuweisen, wenn mehr als drei Prozent Fremdstoffe enthalten sind. Das Personal in den Biogasanlagen ist dann verpflichtet, die Qualität jeder Anlieferung direkt nach dem Abkippen zu kontrollieren. Bereits jetzt prüft die Rhein-Main-Deponie stichprobenweise die Fahrzeugladungen und bewertet die Sortenreinheit mittels eines fünfstufigen Schemas von sehr gut bis sehr schlecht.

Darum bittet die Stadt Eppstein beim Entsorgen von Bioabfällen nun um erhöhte Sorgfalt. Denn die Stadt Eppstein trägt die Kosten, wenn der Bioabfall zurückgewiesen werden muss. Über die Abfallgebühr zahlen das dann doch wieder alle. Jeder kann dazu beitragen, solche Kosten gar nicht erst zu verursachen, indem er sorgfältig Bioabfälle trennt.