Ukraine-Krieg: Stadt mietet Hotel zum Taunus an


In privatem Wohnraum sind aktuell rund 140 Personen untergebracht. In der vom Main-Taunus-Kreis betriebenen Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Sparkassenakademie in Vockenhausen ist für 220 Menschen Platz. Die Einrichtung ist bereits zu deutlich mehr als der Hälfte belegt. „Die Solidarität der Bevölkerung ist sehr groß und hierfür sind wir sehr dankbar und wir können auch stolz sein“, so Bürgermeister Alexander Simon und Erste Stadträtin Sabine Bergold. Rund 200 Helferinnen und Helfer engagieren sich aktuell für die in Eppstein lebenden Ukraine-Flüchtlinge.

Neben den umfangreichen nationalen, europäischen und internationalen Anstrengungen, um die Ukraine zu unterstützen, sind immer mehr Kommunen gefordert, Wohnraum bereitzustellen. Es ist abzusehen, dass die Unterbringungsmöglichkeiten in privatem Wohnraum sich dem Ende zuneigen. „Die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge in Deutschland und Europa ist in einer gemeinsamen Anstrengung aller verantwortlichen Ebenen gut und umfassend zu regeln,“ heißt es in der Vereinbarung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder.

„Die Schaffung von Kapazitäten in Turn- und Veranstaltungshallen ist für uns aktuell die letzte Möglichkeit“, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt Eppstein wird zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine das Hotel Zum Taunus in der Altstadt als Gemeinschaftsunterkunft anmieten. Der Magistrat hat vergangenen Donnerstag hierüber einstimmig entscheiden und war zuvor in einer Sondersitzung über das Anwesen in der Burgstraße beraten.

Die Nachbarn im Nahbereich zum Hotel wurde informiert und zu einem digitalen Austausch am Samstag eingeladen. Das Hotel wird bis zu 22 Personen aufnehmen können. Es gibt neun Zimmer. Auf den bekannten Restaurantbetrieb hat dies keine Auswirkungen. In gewohnter Weise wird das Restaurant für seine Gäste da sein können.

Die Stadt wird das Hotel ab Juli anmieten, inbegriffen ist die Verpflegung mit zwei Mahlzeiten pro Tag. Untergebracht werden hier die vom Land über den Kreis zugewiesene Flüchtlinge aus der Ukraine. Ein eigenständiges Einquartieren ist nicht möglich. Die Stadt wird sodann versuchen, privaten Wohnraum in Eppstein zu vermitteln, sodass es zu einem Auszug aus dem Hotel kommen kann, um die Plätze wieder bereitstellen zu können. Am Tag der jeweiligen Zuweisungen wird die Stadt Mitarbeitern der Verwaltung vor Ort sein. Auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern werden eingebunden werden. „Unser Dank gilt dem Inhaber des Hotels, Herrn Faruk Khan. Die Bereitstellung des Hotels hilft sehr,“ so Bürgermeister und Erste Stadträtin abschließend.