Stadt möchte Freiflächen-Photovoltaikanlagen prüfen


Zum einen geht es um eine städtische rund 56.000 Quadratmeter große Fläche auf zwei Grundstücken im Nahbereich des Tiefbrunnens Bremthal III im Gewann Guldenmülleracker. Zum anderen geht es um eine im Teileigentum der Stadt stehende rund 6.000 Quadratmeter große Fläche im Nahbereich der vom Abwasserverband Main-Taunus betriebenen Abwasserreinigungsanlage im Gewann Neuwies.

Der Magistrat soll beauftragt werden, die Flächen, Guldenmülleracker für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zu konzipieren und die Machbarkeitschancen zu bewerten.

Bei der größeren Fläche gibt es die Herausforderung, dass eine Teilfläche von rund 40.500 Quadratmetern als Extensivwiese eine Ausgleichsfläche darstellt und so planungsrechtlich festgesetzt ist. Deshalb muss zunächst geprüft werden, ob ohne Verlust des Status als Ausgleichsfläche hier überhaupt eine PV-Anlage entstehen kann, ob diese ggf. in aufgeständerter Form als sogenannte Agri-PV-Anlage zu errichten ist. Bei der Fläche an der Abwasserreinigungsanlage soll auch eine Kooperation mit dem Abwasserverband geprüft werden. Diese und weitere Fragen sollen geklärt werden. Die Machbarkeitschancen sollen bewertet werden. 

Sofern eine Entwicklung machbar erscheint und eine weitere politische Beschlussfassung hierüber erfolgt, ist ein Änderungsverfahren des aktuellen Regionalen Flächennutzungsplans des Regionalverbands FrankfurtRheinMain anzumelden und durchzuführen. Zudem bedarf es eines Bauleitplanverfahrens. Im Falle einer positiven Bewertung könnte sich eine Entwicklung dieser Flächen bereits vor Inkrafttreten des neuen Regionalen Flächennutzungsplans ab dem Jahr 2030 anbieten. 

„Wichtig ist, jetzt zu handeln,“ so Bürgermeister Alexander Simon. Die Prüfung und die Änderungsverfahren wird sicherlich einige Zeit verschlingen. 

Mit der Beschlussfassung in der Sommer-Sitzungsrunde soll zunächst eine Grundsatzentscheidung herbeigeführt und eine Konzepterstellung für die Freiflächen-Photovoltaikanlagen in die Wege geleitet werden. Nach ersten Schätzungen könnten bei einer vollflächigen Belegung rechnerisch über 1.000 Haushalte mit den beiden Anlagen mit Strom versorgt werden.