Stadt greift durch: innerorts mit knapp 100 Stundenkilometern unterwegs


Die Anzeigetafeln können nicht zur Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten genutzt werden, sie sollen ausschließlich der Verkehrserziehung dienen und Verkehrsteilnehmer sensibilisieren. Die vorliegenden Messergebnisse sind Orientierungswerte. In den Ortsbeiräten und im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wird hierüber regelmäßig berichtet.

Die jüngste Auswertung hat nun gezeigt: an mehreren Stellen im Stadtgebiet werden die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten nicht eingehalten. Besonders kritisch wird die Situation in der Lorsbacher Straße in Eppstein gesehen. Wenn man aus Richtung Lorsbach kommt und über die gut ausgebaute Landesstraße in das Stadtgebiet von Eppstein einfährt, gilt bereits im Bereich der Gewerbebetriebe Tempo 50. Dort befinden sich auch eine Tankstelle, ein Discounter und die Seniorenresidenz. Im Februar und März hat die Stadt hier zwei Monate lang Messungen vorgenommen.

Bei der Messung in Höhe der Tankstelle in Fahrtrichtung Ortsausgang, also Richtung Lorsbach, wurde zwar von über 78 Prozent der Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer die zulässige Höchstgeschwindigkeit eingehalten. Im Grenzwertbereich bis 60 Stundenkilometer lagen knapp 19 Prozent. 2,85 Prozent der erfassten Fahrzeuge waren mit einer erheblichen Überschreitung der Geschwindigkeit unterwegs. In der Gegenrichtung fand im kompletten März die Messung statt. Hier wurde die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 90,6 Prozent eingehalten und im Bereich des Grenzwertes wurden knapp 8,5 Prozent registriert. Knapp 0,9 Prozent der Fahrzeuge fuhren erheblich zu schnell. Dabei wurden auch Fahrzeuge mit knapp 100 Stundenkilometern gemessen, was nahezu dem Doppelten der Höchstgeschwindigkeit entspricht.

„Dies ist völlig inakzeptabel,“ so Bürgermeister und Ordnungsdezernent Alexander Simon. Im Herbst 2021 kam es im Bereich der Lorsbacher Straße zu einem tödlichen Unfall. Eine Fußgängerin wurde beim Überqueren der Straße von einem Fahrzeug angefahren und verstarb. Der Fachbereich Sicherheit & Ordnung der Stadt reagierte unmittelbar und ließ als erste Maßnahme ein Schild „Achtung Fußgänger“ ausgellen. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss auf Grundlage eines von allen Fraktion gemeinschaftlich eingebrachten Antrages, zu prüfen, welche weiteren Maßnahmen geboten sind, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Jetzt soll also geblitzt werden: über einen längeren Zeitraum, in beide Richtungen und 24 Stunden am Tag. Die Stadt bereitet aktuell eine teilmobile Messung vor. Über den Beginn der Maßnahme möchte die Stadt keine Auskunft geben.