Burgmuseum
Die über 1000-jährige Geschichte der Burg erschließt sich im Burgmuseum
Die Zeitreise führt von der Ritterrüstung bis zur romantischen Ruinenbegeisterung. So ist Burg Eppstein Bildungs- und Erlebnisort zugleich.
Das Zusammenspiel von Ausstellung, praktischer Darstellung und multimedialer Rekonstruktion gehört zum Konzept des Eppsteiner Stadt- und Burgmuseums. So bietet das Museum einen Multimedia-Guide für die Entdeckung der Burg an
, lässt virtuelle Rekonstruktionen der Burg erstellen und verpackt historische Themen mit Darstellungen durch die Ritter von Eppstein
oder die Eppsteiner Burgschauspieler
.

Seit 1926 befindet sich das Museum, gegründet 1908, in der einzigen voll erhaltenen Baugruppe von Burg Eppstein. An das Hauptgebäude, einen herrschaftlichen Wohnbau gegen 1300, stößt im Winkel ein Wirtschafts- und Wohngebäude von etwa 1400. 1995 – 1998 wurde die Gruppe saniert, 1998 – 2002 die Dauerausstellung im Hauptbau gänzlich neu gestaltet.
Im Erdgeschoss wird die unzerstörte, mehrfach umgebaute Burg vom 10. Jahrhundert bis 1802 dargestellt.

Archäologische Funde aus dem Burggelände, Modelle – hier der aufgeschnittene Bergfried um 1500 – sowie Erklärungstafeln mit Bildern und Dokumenten greifen ineinander. Sie vermitteln eine Vorstellung von der einstigen Aufgabe und Baugestaltung der Burg. Sie war gleichzeitig Herrschaftsmittelpunkt, Adelswohnsitz, Militäranlage und Machtsymbol.
Themengruppen wie die zur Ernährung der Burgbewohner veranschaulichen den Alltag auf der Burg.
Dabei spannt sich der Zeitrahmen über die gesamte Dauer, in der die Burg bewohnt war, also vom Hochmittelalter bis um 1800.
Zum Alltag gehört auch die Schilderung der Arbeit des Burgpersonals in Verwaltung, Wirtschaft und Haushandwerk, der Lebensweise an Werk- und Feiertagen und der Wohnverhältnisse. An erhöhten herrschaftlichen Wohnkomfort erinnern Fußbodenfliesen und Wandputzfragmente.
Natürlich zeigt das Museum auch, mit welchen Bauten, Waffen und Verteidigern sich die Burg gegen militärische Angriffe wehrte.
Um das auffälligste Schaustück in einer Themennische, eine historische Ritterrüstung, gruppieren sich Funde von Angriffs- und Schutzwaffen aus Mittelalter und früher Neuzeit.
Das Große Burgmodell um 1750
gibt ein eindrucksvolles Bild von der Spätzeit der imposanten Anlage über der Eppsteiner Altstadt. eine weitere Vertiefung bieten die Informationen über die Menschen, die hier lebten, von der Burgherrenfamilie über die Amtsträger bis zum Küchenpersonal.
Seit 1600 wurde das heutige Museumsgebäude zu einem Gotteshaus der katholischen Kirchengemeinde umgebaut. Erst 1903 zog sie in eine neue Kirche unten in der Stadt. An die ehemalige Nutzung erinnert noch der alte Chor, in dem der stehen gebliebene Barockaltar
um weitere kirchengeschichtliche Zeugnisse ergänzt ist.
Hinter dem Chor hat sich das im Laufe der Zeit verkleinerte Backhaus erhalten.

Im dem alten Ofen unter dem mächtigen Kamin backte das Brot für die Burgbewohner.
Im oberen Geschoss, auf der früheren Kirchenempore, werden die Schicksale der Burg in den letzten zwei Jahrhunderten präsentiert.
Dokumente und Bilder erläutern die Niederlegung ab 1804. Die pittoreske Ruine wurde ein beliebtes künstlerisches Motiv

), wie Gemälde und Graphiken, Reisebeschreibungen und Dichtungen zeigen. Den aufblühenden Fremdenverkehr vergegenwärtigen vielerlei Souvenirs.
Ein Grundriss, Dokumente und ein Modell führen vor, wie sich die bloße Ruinenbegeisterung seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts zur verantwortungsvollen Denkmalpflege wandelte. Bis heute sucht sie
das Kulturdenkmal zu sichern und sein ursprüngliches Aussehen wieder verständlich zu machen. Seit 1929 gehören Burg und Museum der Stadt.

Aus den mannigfachen Nutzungen der Burg ragen die 1913 einsetzenden Burgfestspiele hervor. Die Entwicklung dieses ältesten noch bestehenden Freilichttheaters im Rhein-Main-Gebiet spiegelt sich in Plakaten, Szenenfotos und Kostümen.
Die Veranstaltungen des Burgmuseums spannen ein Bogen von den Sonderausstellungen, den Aktionen am Denkmaltag über Erlebnisführungen bis zu der Reihe "Historisches und ein Glas Wein. Ein Abend im Museum". Für Kinder gibt es die Suche nach dem Burggespenst und Kindergeburtstage auf der Burg.
Öffnungszeiten des Burgmuseums:
April bis Oktober: Mittwoch 16-18 Uhr, Samstag 14-17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11-17 Uhr.
November bis März: Sonn- und Feiertage 12-15 Uhr, 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen, 2. Weihnachtsfeiertag geöffnet!